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Serie mit Ute Holm
Westernreiten - Ranchpferde ausbilden und trainieren, Teil 14
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Ute Holm ist mehrfache Deutsche und Europäische Meisterin in verschiedenen Westerndisziplinen. Sie ist NCHA- und NRCHA-Richterin, Trägerin des Goldenen Reitabzeichens der EWU und EWU-Trainerin mit A-Trainer-Lizenz.

Ute Holm ist
wittelsbuerger.com-Expertin,
mehr dazu hier.

Einzelarbeit am Rind

Bevor es zu der nächsten Ausbildungsstufe geht, muss ich eines nochmals betonen: Die Übungen an der Cutting-Maschine, mit den Pylonen oder auch mit anderen Reiter-Pferd-Kombis, selbst die ersten Begegnungen mit einem Rind oder zwei, drei Rindern in der Halle – das alles ist Basisarbeit. Das gehört zur Grundausbil- dung eines Rinderpferdes. Es kann dazu dienen, dem Pferd etwas Neues zu bieten, Abwechslung in das Training hineinzubringen und das Pferd alltagstauglicher zu machen. Es kann aber auch dazu dienen, das Pferd für seine spätere Aufgabe als Cutting-Pferd, als Cowhorse, in der Ranchhorse Versatility oder als Team-Penning- Pferd auszubilden.

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Selbstständigkeit und Kontrolle

Alle Übungen aus der Rinderarbeit wende ich ebenfalls an, um bereits ausgebildete Pferde zu korrigieren bzw. zu verbessern. Überlässt man ein Rinderpferd zu sehr seinem eigenen Spieltrieb, kann es passieren, dass es eigene Ideen entwickelt. Es fängt an, zuviel selbstständig zu arbeiten oder eben zu „spielen“. Das äußerst sich etwa darin, dass ein solches Pferd die Rinder eigenmächtig treibt oder – salopp ausgedrückt –, sie anschiebt oder schubst. Deshalb muss man sich immer wieder die Mühe machen und ein solches Pferd kontrolliert reiten. Natürlich hat man es gern, dass es möglichst selbstständig arbeitet. Doch es ist ähnlich wie im Trail-Parcours: Das Pferd muss sich schon deutlich vom Reiter beeinflussen lassen. Der Reiter gibt an, welches Rind gearbei- tet wird und in welcher Form: Zum Beispiel, ob wir ein Rind treiben oder das Gegenteil davon, nämlich es am Weglaufen hindern bzw. den genauen Zeitpunkt, wann wir das verhindern wollen. Ein Ranchpferd soll ja dem Reiter helfen. Wenn ein Pferd gelernt hat, sich zu positionieren, und wenn es gelernt hat, sich jederzeit von einem Rind „wegnehmen“ zu lassen, in eine andere Richtung als das Rind zu gehen, dann ist es eigentlich kein Pro- blem mehr, jegliche Art von Rinderar- beit zu machen.

Mentale Vorbereitung auf das Training

Neben den vielen praktischen Übungen darf ich nicht die mentale Einstellung des Reiters vernach- lässigen, sonst könnte es zu einer Enttäuschung kommen. Beim ersten Kontakt des Pferdes mit einem Rind kann nämlich Folgendes passieren: Das Pferd zeigt extreme Angst, drängt rückwärts und springt weg. Das verunsichert viele Reiter im Hinblick auf das geplante Training mit Rin- dern. Sie fragen sich dann: „Ist mein Pferd überhaupt geeignet oder ist es vielleicht überfordert?“ Doch man sollte schon genauer hinschauen, denn dann sieht man große Unterschiede. Springt ein Pferd zwar weg, wendet den Kopf aber immer wieder zum Rind hin, dann versucht es, dieses im Auge zu behalten. Das sind oftmals sehr, sehr gute Cutting-Pferde, die einfach erst mal auf diese Bewegung reagieren, aber noch nichts mit ihrem Cowsense anfangen können. Es muss nicht bedeuten, dass dieses Pferd ungeeignet für die Rinderarbeit ist. Ich würde diese Reaktion auch nicht unbedingt mit „zuviel Stress für das Pferd“ interpretieren, sondern zur Besonnenheit raten und nun der Reihe nach das Training aufbauen.

Man darf eines nicht vergessen, gerade die Rin- derpferde, die Cowsense haben, sind ja darauf gezüchtet worden, extrem auf Bewegung zu reagieren. Daher ist es nur natürlich, dass sie anfangs viel- leicht überreagieren. Das kommt vor und legt sich relativ schnell. Es kann natürlich sein, dass manche Pferde überhaupt nicht „zuhören“ und davon- rennen. Auch das ist nicht so schlimm. Da hilft es, das Pferd erst mal zu- schauen zu lassen. Ich rate den Pfer- debesitzern – falls sich diese Möglich- keit ergibt – zunächst mal bei einem Viehtreck mitzumachen. Mit großem Abstand stundenlang draußen hinter einer Rinderherde herzureiten, hat oftmals geholfen. Pferde suchen gerne den Schutz anderer Pferde, am besten also sich einem erfahrenen Arbeits- pferd anschließen und so wird sich die Unsicherheit des „Neulings“ bald legen. Dieser lernt zum Beispiel, dass die Rinder vor den Pferden weglaufen. Auf diese Art und Weise kann man den Spieltrieb wecken und dem Pferd zeigen, dass es Spaß macht. Dreht die Rinderherde allerdings um und kommt auf das Pferd zu, ist es völlig normal, dass unser „Angsthase“ erst mal wegläuft.

Das ist ähnlich, als wenn man an einer Koppel vorbeireitet, in der mehrere Pferde hin- und hergalop- pieren. Viele Pferde lassen sich eben davon beeinflussen und möchten auch gerne rennen. Ob sie nun mitrennen oder wegrennen wollen, das kann man oftmals nicht so genau sagen. Aber dieser Instinkt: „Alle rennen, ich renne mit“, ist nun mal der Urinstinkt vom Fluchttier Pferd. Nur sollte man das am Anfang einer Ausbildung zur Rin- derarbeit bedenken. Natürlich bedeu- tet es, dass wir als Reiter sattelfest sein sollten. Im Umkehrschluss heißt das jedoch wieder, je besser die Grundaus- bildung von Pferd und Reiter, um so besser werden die Zwei mit solchen Situationen fertig und können mit dem geplanten Training beginnen. Haben die Pferde erst mal erkannt, dass die Rinder nichts Furchterregen- des sind, werden auch die Reiter sofort mutiger und ein gezieltes Training ist möglich.

Anstelle eines Viehtriebs können interessierte Reiter mit ihrem Einsteiger-Pferd einen „Rinder-Kurs“ besuchen, in dem bereits viele erfahrene Pferde sind und dann den „Neuling“ gewisser- maßen „ins Schlepptau“ nehmen. Dazu gleich mehr!





Westernreiten: Ranchpferde ausbilden und trainieren
176 Seiten, 265 x 230 mm, 11 sw-Abbildungen, 238 Farbabbildungen, 15 Strichzeichnungen
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Quelle wittelsbuerger.com

 

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Teil 1: Ranchhorse-Trail